Nach meinem chronologischen Blogdisaster – Boracay vor Shanghai – ein kleiner Refresher: von Shanghai aus flog ich nach Angeles City, Philippinen, dann nach Boracay, von wo ich nun meinen Blog in korrekter zeitlicher Abfolge weiter schreibe:
Nachdem ich um 19:00 Uhr in Boracay ankomme – es hat bereits eingedunkelt – spaziere ich den Strand entlang, auf der Suche nach… eigentlich nichts klar Definierbarem, aber nachdem ich solange in Transit-Modus war, fühle ich mich nach ein wenig Bewegung! Nach einer Weile entdecke ich ein SPA Logo (kurzer Einschub: nach zwei Monaten in China habe ich realisiert, dass bei den Chinesen das Arbeiten Prio 1 hat, Genuss und Erholung aber noch gar nicht in der Liste vorkommen. Aus diesem Grund findet sich in China praktisch keine wirklich entspannende Massage – zumindest nicht nach meinem Standard).
Als ich also diese SPA Werbung sehe, machen sich meine Füsse selbständig und ich finde mich an deren Reception wieder, wo ich einen Termin für in einer halben Stunde reserviere. Warten auf morgen ist keine Option, da ich morgen Mittag weiterreise nach Carabao Island. Also schnappe ich mir einen Stuhl im Restaurant gleich nebenan mit Sicht aufs Meer – ein unglaublich schöner Anblick, auch wenn es schon fast dunkel ist!
Ich komme mit zwei Herren aus England (Vater und Son-Duo) ins Gespräch – wie lange ich den geliebten britischen Akzent schon nicht mehr gehört habe…! Wir unterhalten uns gut und haben einen lustigen Abend. Um die Story etwas abzukürzen, beschliesse ich, meine Weiterreise um einen Tag zu verschieben, denn wenn man gute Leute trifft und in Carabao Island sowieso niemand auf mich wartet… wieso denn eigentlich nicht?! Feiere die Feste wie sie fallen!
Am nächsten Tag besuche ich wie vereinbart Familie Morillo im Hannah Hotel, wo ich ein gutes Morgenessen geniesse und das Hotel in Augenschein nehme. Sehr hübsch eingerichtet und familiär! Anschliessend besuche ich die lokale Einkaufsstrasse, wo ich mir ein paar kurze Hosen und Flip Flops kaufe (eine weitere Erinnerung daran, wie ich vor Antritt meiner Reise fälschlicherweise angenommen hatte, ich könne relativ günstig die Ferienkleidung für den wärmeren Teil meiner Reise in China kaufen (siehe anderer Blog)).
Ich finde den Weg zurück zu meiner Herberge um meinen Aufenthalt zu verlängern und mache mich auf zurück zum Strand. In einem Restaurant mit mehrheitlich Schweizer Karte – ja, könnte sein, dass ich mittlerweile schon etwas Heimweh habe – esse ich zu Mittag und laufe dann etwas weiter den Strand entlang, bevor ich meine englischen Freunde wieder treffe.
Am nächsten Tag verbringe ich noch ein paar Stunden am Strand, tanke Vitamin D und erfreue mich dem warmen Meer und dann verabschiede ich mich schweren Herzens von meinen neugewonnenen Freunden.
Als ich nach 10 Minuten warten vor der Herberge immer noch kein Tricycle auftreiben kann, rufe ich dem Motorradfahrer zu, dass ich doch auf sein Angebot zurückkomme. Um ehrlich zu sein hat der Typ das Ganze echt im Griff und hat keinerlei Mühe, mich und mein gesamtes Gepäck auf den Rücksitz seines Motorrads zu packen. Eine weitere Lebenserfahrung, von der ich nicht gedacht hätte, dass ich sie jemals machen werde!
Von Cagban aus nehme ich ein Boot nach Caticlan und von dort aus ein Tricycle nach Sambiray Bootshafen. Letzterer ist relativ neu, weshalb er auch auf keiner meiner Karten eingezeichnet ist. Weil es zu Regnen beginnt, als ich aus dem Gefährt steige, begebe ich mich schnurstracks zu einem Restaurant-Schrägstrich-Kiosk, der von einer 20-jährigen Filipina geführt wird. Sie ist gerade dabei, den Sitz eines Plasikstuhls mit Plastikfaden zu flicken, da sie sich keine neuen leisten kann. Sie hat den Laden eröffnet, um Geld zu sparen, damit sie sich anschliessend ihr Studium finanzieren kann – Ja, meine lieben Jugendlichen in der Schweiz: es gibt Orte auf Gottes Erden, wo Ausbildung nicht gratis ist. Okay, ich ging ja auch mal zur Schule und hätte wohl auf eine solche Bemerkung eher spöttisch reagiert… Aber egal, Hut ab vor dieser jungen Frau!
Um 16:00 Uhr besteige ich endlich das Boot nach Carabao Island. Ein kleiner Ratschlag so nebenbei: trage Flip Flops und keine Turnschuhe, denn die Leiter zum Boot beginnt im Wasser… 🙂
Mittlerweile regnet es in Strömen und die See ist unruhig. In meinem vorangehenden Blog habe ich erzählt, dass die Bootsfahrt nach Boracay abenteuerlich war. Wenn das also die Messlatte für Bootsfahrten ist, dann ist meine jetzige absolut crazy! Ich realisiere, wieso diese Boote sogenannte Outriggers (Fahrgestellausleger) haben – sie geben dem Boot Balance, wenn Wellengänge von 3 Metern Höhendifferenz herrschen. Ab und zu gibt der Motor etwas ab und ich bete innerlich, dass der nicht mitten auf hoher See abliegt.

Ein Typ vom Lanas Beach Resort erzählt mir später (es hätte nicht geschadet, das vorher zu wissen), dass dies nichts mit dem Lebenszyklus des Motors (oder dessen Zu-Ende-Gehen) zu tun hat, sondern dies ein Manöver ist, bei dem der Bootscaptain entscheidet, ob es besser ist, die Welle vorübergehen zu lassen, als sich mit Kraft durchzupflügen zu versuchen. Ausserdem: Filipinos nehmen alles, was mit Schifffahrt zu tun hat, top-seriös. Es ist überaus streng reguliert und auch kontrolliert. Wenn das Wetter zu harsch ist, wird der Verkehr ausnahmslos eingestellt. Gut zu wissen!
Da ich das obige zu dem Zeitpunkt noch nicht weiss, lege ich mir einen Plan B, respektive Plan für Schiffbruch, zurecht. In welche Richtung schwimme ich? Zur Insel, deren Küste am nächsten gelegen ist oder wie der Wind weht? Ich realisiere, dass ‘Küste’ allein kein genügendes Kriterium darstellt, sondern ‘Strand’. Felsen, hoher Wellengang und schwimmende Evelyne ergeben keine gut endende Kombination.
Meinen Pass werde ich mitnehmen sowie die Kreditkarte. Mein Handy wird das Salzwasser eh nicht überleben. Die wichtigste Seite des Passes ist ja laminiert und die berühmte Kreditkarten-Werbung mit dem Schwimmer kennen wir wohl alle, oder etwa nicht?!
English version:
Boracay to Carabao Island
So, after my chronological blogging mishap – Boracay before Shanghai – let’s recap: from Shanghai I flew to Angeles City, Philippines, then to Boracay, from where I’ll pick up the thread:
After making it to Boracay at around 7pm – it’s already dark – casually strolling around the beach, looking for nowhere in particular, I see a SPA sign (short time-out: during my two months’ stay in China, I found that the Chinese are all about work, not relaxing or enjoying, so it’s hard to get a massage that you can actually enjoy).
So when I see that sign, my feet carry me there of their own accord. I get to make a reservation for in about half an hour (waiting for tomorrow is not an option since I’m leaving the next day) so I take a seat on a bar chair with a view to the beach in the restaurant next door – pure bliss!
I start talking to two gentlemen from England, a father and son duo. We hit it off and after my massage we meet up again. To cut a long story short, I end up pushing my trip to Carabao by a day, because – why the hell not?!!
The next day I visit the Morillos at Hannah hotel, have a wonderful breakfast and get shown around their hotel. Afterwards, I’m having a look at the local mall because I’m in dire need of shorts. Yet another reminder of how I once misguidedly thought I’d just buy all my clothes for the warmer part of my trip before leaving China (see other blog).
After buying shorts and also a pair of flip flops, I head back to my hostel to prolong my stay, then head back to the beach. I have lunch at a Swiss inspired restaurant – to be honest, I might be a tiny bit homesick after all 😉 – and then explore the beach up further before meeting my English friends again.
The next day, after spending some more time at the beach, bathing in both sun and sea, I heavy-heartedly bid farewell to my newfound friends and finally resort to riding a motorbike to get back to Cagban jetty port.


From Cagban, I take a boat to Caticlan, from there a tricycle to Sambiray jetty port (it’s relatively new, so it’s not on any of my maps yet) where the public boat for Carabao Island leaves. At Sambiray port, I stay at a small restaurant/kiosk run by a 20-year-old Filipina. She’s currently fixing a plastic chair with some plastic string because she can’t afford to buy new ones. She opened up shop to save money to go to university – Yeah, to all the children back at home: there’s places on this Earth where education isn’t free! Alright, I was at school once, too, and would have most likely laughed at what I’m saying here. Nevertheless, I’m very impressed by this young woman!
At 4pm I finally get on the boat. Word of advice: wear flip flops, not sneakers! Yeah, the ladder to the boat unfortunately does start in the water…


A guy at Lanas Beach Resort tells me later (it would have helped to know that prior though) that the motor slowing down has nothing to do with it reaching its end-of-life-cycle, but with the captain’s ability to judge whether to hit the wave with force or to better take a slower approach. Plus, the Filipinos take boat traffic regulation and supervision super-seriously and if the weather doesn’t permit, shut it down. Good to know!
I actually have an internal debate with regards to contingency plans (as I don’t yet know the above and actually fear for my life). Which way to swim if push comes to shove? Closest shore or where the wind blows? Then I realise that just ‘shore’ doesn’t cut it. It’s gotta be a beach, otherwise the waves will smash me into the rocks and then into pieces. Passport and credit card will be the belongings I shall take along, because my cell phone won’t fare well in the salty sea. The important page of the passport is laminated and should make it, right?!
Bim läse het me gad ds‘ Gfüel me isch derbie. So guet. Kiss, Sista
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