An Strom fehlt es in Xi’an definitiv nicht. Bei der Zurschaustellung dieses massiven Verbrauchs frage ich mich allerdings, was es wohl bringt, wenn ich abends im Büro den Bildschirm ausschalte… Aber schön aussehen tut es trotzdem, wenn man ökologische Instinkte ausblenden kann.
Besser bekannt ist die Stadt jedoch für einen Fund, den drei Bauern im 1974 machten – die Terrakottakriegerarmee.
Kaiser Qin, der als erster die 7 Territorien vom vereinigten China unter seine Gewalt brachte, galt als sehr grausam und hatte dementsprechend wohl berechtigte Angst vor fremden, ihm bös gesinnten Mächten, die ihn nach seinem Tod im Jenseits aufsuchen könnten. Aus diesem Grund begann er schon früh mit der Errichtung einer Armee aus Terrakottakriegern, die ihn in seinem unweit gelegenen Mausoleum dann beschützen sollte. 720’000 Arbeiter waren am Aufbau beteiligt und viele davon wurden umgebracht, weil sie zu viel Insiderwissen hatten.
Die Terrakottakriegerarmee besteht aus 8’000 Kriegern. 2’000 Krieger sind bislang ausgegraben und restauriert worden. Die Krieger waren alle zertrümmert aufgefunden worden. Einerseits durch Naturgewalten, aber auch weil die Krieger tief eingegraben waren und nur Holzbalken sie vor der über ihnen liegenden Erde schützten.
Die Fundstätte ist in drei verschiedene Pits unterteilt.
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- Im Pit I stehen weitaus am meisten Krieger. Es sind die Krieger der niedrigsten Garde.
- Pit II ist noch nicht stark ausgegraben worden, denn leider verlieren die Krieger nach der Aushebung innert 1-2 Minuten die Farbe, mit der sie bemalt worden sind. Dementsprechend wollen die Chinesen mit weiteren Ausgrabungen noch zuwarten. Einerseits, um der Nachwelt wohl auch noch Originalteile zu überlassen und andererseits, weil vielleicht inskünftig raffiniertere Verfahren zur Beibehaltung der Farbe entwickelt werden?!
- Im Pit III stehen die Generäle, die Kriegsstrategien besprechen. Die Pferde, die daneben stehen, waren dafür gedacht, um Nachrichten der Kriegsstrategen rasch an die Armee übermitteln zu können. Die Figuren hier sind tiefer eingegraben als die Krieger im Pit I, da erstere wichtiger waren und besser geschützt werden mussten. Ob die wohl so komplizierte Strategien ausklügelten, dass ihnen die Köpfe explodiert sind? Es fehlen nämlich erstaunlich viele von deren Häupter.
Das musikalisch unterlegte Wasserbrunnenspiel vor der Grossen Wildgans-Pagode zieht Reisende in Heerscharen an – auch uns. Nebst diesem Spektakel haben die Chinesen auch noch andere beleuchtete Installationen aufgestellt. Scheinbar in Vorbereitung auf das chinesische Neujahr, das am 5. Februar 2019 beginnt – es wird das Jahr des Schweins.
Die alte Stadtmauer von Xi’an ist ca. 14 km lang. Da unser Hotel gleich neben der Stadtmauer liegt, ist das unser erster Halt. Wir entschliessen uns gegen eine Velomiete und laufen vom Süd- bis zum Osttor. Die Mauer ist sehr breit und massiv. Da mittlerweile die Gebäude ausserhalb der Mauer dieselbige aber bei Weitem überragen, ist deren Nutzen nicht mehr praktischer Natur 🙂 Aber es zeigt sehr schön den Gegensatz zwischen Altstadt und dem neuen Teil von Xi’an auf.
Übrigens: Chinesen essen bekanntlicherweise Hundefleisch (obwohl ich diese spezifische Speise noch nie auf einer Menukarte gesehen habe), aber sie halten Hunde auch als Haustiere. Als ich dieses Foto schiesse, frage ich mich, wofür dieser Hund wohl einen Rucksack trägt. Um den Lippenstift der Halterin zu tragen? Aber das mit den Pfotenschuhen ist vielleicht ja noch bequem??!!
Der tollste Hund, der uns in Xi’an begegnet ist, respektive uns regelmässig begrüsst hat, ist Lou, der Hund des Hotels. Scheinbar irgendwo zwischen 3 bis 6 Monate alt (je nachdem, welchen Hotelangestellten man fragt) ist er zuckersüss😍 Vor Allem, wenn er sich zwischen die Beine schlängelt, damit wir bitte-sehr auch bleiben, um ihn weiterhin zu kraulen…🐾🐾English version:
Xi’an – Home to the Terracotta Warriors and in Winter the City of Lights
If there’s one thing Xi’an most certainly has no scarcity of, it’s electricity. Looking at the beautiful light displays that make Xi’an sparkly and colourful at night, I do however wonder what the point of me switching off my desktop at work is… But pushing ecological aspects aside, it is pretty to look at! Though it’s not the lights that drew me and my parents here – it was the world renowned Terracotta Warriors that the first Emperor of unified China Qin Shi Huang built back in 220 BC.
Emperor Qin, who was the first to form a unified China of the 7 warring states, is believed to have been very cruel and hence probably had justified reason to be afraid of what mighty powers he may encounter in his afterlife. That is why he built an army of terracotta warriors who were supposed to defend him and his mausoleum. It is reckoned that about 720’000 workers helped build it, many of whom were killed on site because they had too much insider knowledge about the army.
The terracotta army consists of 8’000 warriors. 2’000 have been uncovered and restored so far. They were found broken due to natural disasters and because the army was buried below a lot of earth but only covered by wooden constructs that eventually decomposed.The site of the army is divided into three pits.-
- Pit I has by far the most soldiers. They are of the lowest rank.
- Of Pit II, not many of the warriors have been uncovered. Unfortunately, the warriors lose their coloring within 1 or 2 minutes of uncovering them. This is why the Chinese want to wait with further uncovering until procedures are in place to protect the colours.
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- In Pit III one can see the generals that are discussing war strategies. The horses standing next to them are for messengers to convey the generals’ orders to the army quickly. I’m wondering whether their war strategies were that complicated that their heads exploded – surprisingly, many of the generals are missing their heads.
The musical fountain in front of the Big Wild Goose Pagoda draws tons of tourists at night – us three included. At this time of the year, there are other installations to be found there, too. It appears that the Chinese start decorating early for the Chinese New Year that starts on February 5, 2019. It’s the Year of the Pig.Another attraction is Xi’an’s old city wall. As it is not five meters away from our hotel, we start our tour there. We decide against renting bikes to ride on the wall around the old city. Instead of doing the whole 14 kilometers, we decide to walk from the South Gate to the East Gate. The wall is actually a load broader than I expected. Seeing how the buildings outside the city wall are much, much higher than the wall itself (see picture), it has outlived its practical purpose. But it’s a great view to see how different one city can be. Old meets new…
On another note: Even though Chinese eat dog meat (though I have yet to find it on any menu in a restaurant), they also keep them as pets. As I’m taking this picture, I wonder what the backpack on this poor dog’s back is for.. Carrying the lipstick of its owner? Does the dog really like to shoes on its paws?? Well, I’ll never know…
What I do know is that the loveliest dog that we’ve met in Xi’an is Lou, the hotel dog. Aged somewhere between 3 and 6 months (depending on which employee you ask), he is such a super-sweet cutie 😍 Especially, when he wraps himself around my legs, his way of saying “Hey, do NOT stop scratching my back!” 🐾🐾 - Im Pit I stehen weitaus am meisten Krieger. Es sind die Krieger der niedrigsten Garde.
Liebe Evelyne
Eine sehr spannende Reportage mit eindrücklichen Fotos.
Danke für diesen wunderbaren Reisebericht für die „Nicht-Weltreisenden“!!!
Max
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